2016 - Student Exchange Report - Shenkar College of Engineering a Design - Patthey Samuel

From Animation Luzern Wiki

Samuel Patthey, Bachelor Animation, 4. Semester, Studienjahr 2015-16, FS 2016, Reisebericht über Tel Aviv, Shenkar


„Wieso geht's du dort? Du hast keine Verbindung zu Israel." Sagt ich mir zwei Tage vor meine Abreise. Heute muss ich gestehen, dass es einer meiner besten Entscheidungen war. Diese fünf Monate waren für mich so intensiv und anders das es mir schwer fällt es kurz zu fassen.

Anfangs hatte ich mühe mein Platz zu finden. Ich hatte keine Ahnung. Ein kleiner Schweizer tief im Orient. Laut, teuer und feucht waren die ersten und zu trefflichsten Adjektive über Tel Aviv. Als ich ankam fing es an zu regnen. Im Taxi fand ich die Stadt besonders laut und unorganisiert. Alle hupen, schreien um sich ein weg frei zu machen. So war es und schnell habe ich gemerkt, dass man hier kämpfen muss wen man etwas will. Wohnen in Tel Aviv ist in erster Linie intensiv, schmutzig und kostbar. Trotzdem fand ich sehr schnell eine Wohnung die ziemlich angenehm wirkte. Im nachhinein kann ich sagen, das es nur angenehm wirkte. Die Wohnung war sehr klein und schmutzig. Meine Mitbewohner habe ich damals vier Male gesehen. Dazu war der Vermieter ein gieriger Arsch der immer mehr Geld wollte. Ich musste weg, umziehen. Gleichzeitig erforschte ich die City immer mit meinem Skizzenbuch in der Hand. Hunde, Militärs, Fahrräder, Bauhaus und Strand sind die ersten und meist abgebildete Begriffen in meine Skizzenbücher. Ich habe noch nie eine so junge und Hunde freundliche Stadt erlebt.

Die Schule fing an und gab mir eine Stütze. Ich startete das Semester mit vier andere Erasmus Studentinnen. Zwei aus Frankreich und zwei aus Deutschland. Wir konnten unsere Kurse frei wählen. Ich wollte unbedingt viel zeichnen und Shenkar bat mir genau die richtigen Kurse an: Guidinglines for Illustrators, Illustrators/Designers, Children Book Illustration, Concept Art und Modellieren.

Die Studenten aus diesem Kurse waren spitze, sie halfen mir immer und waren sehr freundlich. Ich fand unter meine Mitschüler eine neue WG und zwei tolle Mitbewohner. Die Infrastrukturen der Kunstschulen in Israel ist ziemlich veraltet und in einem schlechten Zustand im vergleich zu der Schweiz. Die Schule ist alt und nicht wirklich geeignet für Kunst Studenten. Kopieren in der Schule ist fast unmöglich. Alle Schüler arbeiten sehr seriös und geben ihr Bestes. Meine Lehrer waren genial. Als sie sahen, dass ich viel Interesse hatte, halfen sie mich und lernten mir viel bei. Ich habe mehr in einem Semester gelernt als in einem Jahr an der HSLU. Jede Woche und bei jedem Modul gab es eine seriöse Analyse der Hausaufgaben und ein hilfreiche Kritik. Dies motivierte mich und meine Arbeiten entwickelten sich schnell. Meine Dozenten sind immer auf mich zu gegangen und wussten genau was gesagt werden muss um mich zu verbessern. Sie waren sehr kompetent. Es war immer viel Arbeit und es nahm mir viel Freizeit aber es war es wirklich Wert.

Tel Aviv ist für junge Leuten gemacht. Man kann immer feiern gehen. Der Strand erstreckt sich auf die ganze länge der Stadt und ist einer der schönsten die ich an eine Stadt gesehen habe. Ungefähr dreissig Grad während zehn Monate und immer blaues Himmel machen gute Laune. Die Leuten sind immer am Strand, an Kaffees und Bars. Das Leben kann man in Tel Aviv richtig geniessen.

Ich habe während meine fünf Monate viele Leuten kennen gelernt und was ich von den Israelis sagen kann, ist das sie sehr offen sind. Sie geniessen das Leben. Die grosse Mehrheit der Bevölkerung ist ursprünglich nicht aus Israel. Man findet in Tel Aviv Leuten aus Überall. Jedenfalls bilden sie eine starke Einheit durch ihre Geschichte, Philosophie und Glauben. Sie schätzen am meisten ihre Familie und Freunde. Sie halten alle zusammen für „Ihr" Land und sind sehr stolze Leuten. Trotz allem wird man nicht ausgestossen, im Gegenteil. Die Stadt ist auch durch starke Kontraste geprägt, wie zwischen Ultrareligiösen und Homosexualität, zwischen alt und neu, zwischen reich und arm, zwischen Europa, Asien und Afrika. All diese Pole und Unterschiede machen Israel zu einem einzigartigen Land.

Am Strand in Tel Aviv den Sonnenuntergang geniessen zu können ist einfach unvergesslich.

Tipps für Tel Aviv

Wohnen:

  • Wartet bis du vor Ort bist um eine WG zu finden
  • Unterschreibt keinen Mitvertrag
  • Untersucht die WG gut und lasst dich von deine Mitstudenten beraten
  • Südlich von Tel Aviv zu wohnen ist von grosser Vorteil, es ist billiger, jünger, lebhafter und spannender (Yaffo, Florentin und Karmel)

Essen:

  • Humus, Humus, Humus, Tahini, Humus... Nein, es gibt sehr viel verschiedenes Essen, man kann fast überall gut essen, doch südlich von der Stadt zu essen ist billiger und oft besser
  • Abu Hassan muss man mal erfahren
  • Im Karmel Markt kann man billig und alles einkaufen (lieber vor Mittags, ansonsten wird es zu warm und immer mit dem Verkäufer handeln)
  • Israelische Früchte, Gemüse, Nüsse und Gewürze sind köstlich

Transport:

  • Mach alles mit dem Fahrrad, die Stadt ist ziemlich klein und flach
  • Buse gibt es viel doch alles ist auf hebräisch

Party:

  • Am bessten geht man unter der Woche im Ausgang, Dienstag, Mittwoch sind die bessten Tagen dafür geeignet, fast immer gratis und ohne Menschenmassen
  • Wo? Es gibt überall Bars und Clubs man muss mal einfach rein gehen und ausprobieren, meine Favoriten waren: Bars/Clubs: Sputnik, Uganda, Anna Lu Lu, Buxa,... Clubs: Breakfast (unter der Woche), Block, Alphabet, Bootleg
  • Goas gibt's immer man muss einfach die richtigen Personen kennen lernen, ist oft in der Natur, billig und die Leuten sind sehr freundlich...
  • Es braucht leider immer einen Fahrer, den Goas sind oft ausserhalb der Stadt und fast unmöglich zu erreichen mit Buse oder Züge

Der Strand ist überall ziemlich schön und man findet immer einen kleinen Platz für sich.