2016 - Student Exchange Report - The Animation Workshop - Arango Ramon

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Ramon Arango, HSLU 16.09.2016, Austauschsemester FS 2016

Ab Januar bis Ende Juni war ich in 'The Animation Workshop' (TAW) in Viborg, Dänemark im Studiengang Character Animation im 2. Jahr.

Wir waren etwa 20 Studenten in der Klasse, die Hälfte Dänen und sonst gabs vor allem Franzosen. Aber auch Italiener, Belgier, Schweden, Norweger, Bulgaren, Engländer etc. TAW ist eine sehr internationale Schule, die sich über die Jahre mit den Abschlussfilmen und erfolgreichen Alumni ein starkes Image aufgebaut hat. Ich merkte schnell dass es ein Glücksfall war, dass ich dort studieren darf. Man sagte mir es gäbe etwa 500 Bewerbungen pro Jahr.

Das wiederspiegelt sich klar in den Fähigkeiten der Studenten. Die meisten sind extrem gute Zeichner, Designer, Animatoren und haben zum Teil schon professionelle Erfahrungen bei tollen Studios gemacht. Ich war dadurch in den ersten Wochen etwas eingeschüchtert, bis ich merkte, dass sie alle auch ihre Stärken und Schwächen haben, genau wie ich.

Die Studenten dort haben im ganzen 1. Jahr 2D animiert und deshalb waren sie zum Teil noch nicht ganz sattelfest im 3D. Ich konnte mich also gut einbringen und auch viel von den anderen lernen.

Der Fokus des Semesters lag auf 3D character animation und ich habe riesen Fortschritte gemacht, da ich mich voll und ganz auf meine Leidenschaft konzentrieren konnte. Alle paar Wochen mussten wir ein Assignment in Form eines Videos abgeben. z.B. Eine 7s Kung Fu Routine, eine Pferde run- und walk cycle, ein acting shot etc. Dabei gab es immer gewisse Freiheiten die Übung zu gestalten wie Tiere auswählen oder verschiedene Schwierigkeitslevels. Die Dozenten sind erfahrene Animatoren und waren stets zur Stelle um Feedback zu geben. Aber auch unter den Studenten herrscht dort eine sehr lebendige Kritik-Kultur, die ich gerne in Luzern auch anfeuern möchte.

Abgesehen von Animation hatten wir auch andere Kurse, wie Storytelling, Worldbuilding, Effects Animation und ein Kurs, wo wir Kurzfilme aus aller Welt anschauten und im Plenum diskutierten. Es kamen auch immer wieder Gast-Dozenten, die einen sogenannten 'TAW-Talk' hielten oder ihren neusten Film präsentierten. Zu guter letzt gab es auch eine Vielfalt an ausserschulische Aktivitäten, wie Aktzeichnen, Mittagstisch, Kinoabende, Sport, Yoga, Tanzen. Die Schule offeriert einen sehr aktiven Alltag wo man schnell vergisst, dass man in einem kleinen, ausgestorbenen Städtchen wohnt, wo nicht so viel läuft.

Ich bin in diesem Semester professionell gewachsen. Ich habe meine künstlerischen und technischen Fähigkeiten im Bereich Animation und Filmemachen verfeinert und erweitert.

Ich bin aber auch sozial gewachsen. Es war das erste Mal, dass ich ganz alleine und für so lange Zeit in eine neue Gesellschaft eintauchte. Ich musste sowohl meine Schüchternheit überwinden als auch mich in Geduld üben. So gegen Mitte des Semesters fühlte ich mich dann pudelwohl, umgeben von vielen neuen Freunden.