2018 - Student Exchange Report - University College Ghent, School of Arts, Ghent - Winiger Nina

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Nina Winiger, Erfahrungsbericht Austauschsemester, Studienjahr: 2017/18, KASK, School of Arts Gent, Belgium, Frühlingssemester

Die Wahl, nach Belgien zu gehen war für mich nicht eindeutig. Da ich an der Hochschule einen Portugiesischkurs besuchen konnte, wollte ich erst nach Portugal reisen, um meine Sprachkenntnisse zu vertiefen. Da aber für das Animations BA kein Abkommen bestand, musste ich eine andere Lösung finden, um neue Erfahrungen in den Ausland zu machen. Naja, einige Monate später war ich jedenfalls in Gent.

Die Wohnungssuche hatte mir einige Enttäuschungen vorbereitet, doch nun war ich in einem kleinen Studentenzimmer und hatte endlich alles schön eingerichtet. Ich war froh, dass ich etwas früher verreist war, sodass mir genügend Zeit zur Vorbereitung geblieben war. Den Campus hatte ich schon wärend einem Spaziergang durch die neue Stadt erblickt und fragte mich schon, wie man wohl seinen Weg in solch einem riesigen Gebäude finden könne. Doch beim Begrüssungstag wurde mir diese Angst schnell weggenommen. Während einer Tour erklärte man uns, dass das backsteinrote Gebäude ein ehemaliges Sanatorium sei, daher die charakteristische Architektur mit Flügel, die nun zu den verschidenen Ateliers umgewandelt wurden. Zwischen all den Flügeln ein schönes Gärtchen mit Bäumen, Hühner oder gar Schafe, dies hat definitiv zum Charme der Schule beigetragen. Alle Räume hatten einen speziellen Charakter und waren somit der perfekte Behälter für kreative Gedanken.

Das Animationsdepartement befindet sich im Recherchebereich der Sanatoriums. Jede Woche fand ein Kurs statt in welchem man in einem Amphitheater sass und in wenigen Minuten kleine Inszenierungen abzeichnen musste. Auch konnte man seine Zeichentechnik jede Woche durch Aktzeichnen verbessern. Ganz interessant fand ich, dass die Studenten von jeder Abteilung zusätzlich ein Nebenfach auswählen mussten, um somit Kompetenzen in einem anderen Gebiet zu gewinnen und ihr Themenspektrum etwas zu erweitern. Ich durfte zum Beipsiel einen Nachmittag pro Woche im Grafikatelier verbringen und mir somit Techniken wie Siebdruck, Linolschnitt und Kupferdruck aneignen. Ansonsten war der Studenplan ziemlich flexibel und liess viel Zeit übrig für die Arbeit am Hauptprojekt- vor allem für Erasmusstudenten, weil die regelmässigen Studenten vergleichsweise zur HSLU sehr viel Theorieunterricht haben. Dies hat leider ein bisschen dazu beigetragen, dass ich selten die ganze Klasse sehen konnte, somit war der Kontakt ziemlich lange ein Problem für mich. Auch weil der Unterricht nicht selbstverständlich auf Englisch war, haben die Studenten unter sich auch öfters auf Niederländisch kommuniziert, sodass ich mühe hatte an den Gesprächen teilzunehmen. Zum Glück traf ich aber innerhalb aber auch ausserhalb der Schule auf wertvolle Persönlichkeiten mit denen ich noch lange den Kontakt behalten möchte. Diese zeigten mir die besten Ecken dieser Stadt, welche viele versteckte Perlen enthält.

Als Studentenstadt bietet Gent sowohl ein Haufen schöner Cafés als auch mehr oder weniger gute Ausgangsmöglichkeiten, sowie viele Konzerte, Ausstellungen, Museen, und Pärke. Man wird sich in dieser Stadt also kaum langweilen können, obwohl sie eine innerliche Ruhe hat. Und falls man mal wirklich nichts zu tun hätte, könnte man innerhalb der nächsten Stunde in Brüssel oder Antwerpen sein. Doch was ich sehr schön fand, ist auch, dass die Studenten viele Möglichkeiten haben um selber aktiv zu werden. Jede Ecke der Schule wid als Ausstlellungsraum benutzt. Auch Ausserhalb stehen mehrere Zwischennutzungen zur Verfügung, oder aber man möchte an einem kleinen Kunstfestival ausstellen oder performen. Was die Illustratoren und Grafiker betrifft: vielleicht wohl besser an einem Fanzinefestival oder Plakatenbazar gleich ein paar Sachen verkaufen. Als Fazit würde ich sagen: Wahrscheinlich wird es nicht immer ganz rund gehen, aber dann muss man eben weitersuchen. Erst so lernt man auch, die schwierigeren Situationen zu zähmen.

Tipps

  • MaydayMayday Festival (Kunst)
  • Les VoiZines Festival (Fanzines)
  • In de Ruimte (Austellungsraum)
  • Hotclub (Bar mit tollen Jazzjams)
  • Jan van Gent (Bar)
  • De Krook (Bibliothek und Restaurant mit schöner Aussicht)
  • Voruit (Konzertraum)
  • Studioscoop (Kino)
  • Blarmersen (See)