2021 - Student Exchange Report - Animationsinstitut - Tanja Nuijten

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Aller Anfang

Es war hervorragend, überwältigend und es hat mich verändert. Ich kann sogar sagen, dass es eine der besten Zeiten meines Lebens war. Nun wieder zuhause schreibe ich den Austauschbericht mit vielen schönen Erinnerungen, und das Niederschreiben von all den Erlebnissen lässt mich an die spezielle Zeit zurückdenken. Doch zuerst werde ich mit ein paar Fakten und wissenswerten Sachen beginnen.

Fakten zur Schule

Die Filmakademie in Ludwigsburg nahe Stuttgart zählt zu den weltweit führenden Filmhochschulen. Die Schule wurde im Jahre 1991 gegründet und ist von da an stetig gewachsen. Sie bietet verschiedene Studiengänge im Bereich Film. So kann man Regie, Szenenbild, Schnitt und noch vieles mehr studieren. Seit 2002 gehört auch das Animations-institut zu der Aka (so nennt man umgangssprachlich die Filmakademie). Das Animationsinstitut ist weltweit bekannt für seine spitze Ausbildung in Animation und interaktive Medien.

Jedes Jahr entstehen bis zu 250 Filme an der Filmakademie, welche regelmässig Preise gewinnen. Dieser Erfolg ist meiner Meinung nach dem Studiensystem und insbesondere der Vermischung der Studienrichtungen zu verdanken. Die verschiedenen Studiengänge arbeiten eng zusammen, sodass jeder und jede Studierende in den Projekten das beitragen kann, was er oder sie studiert und somit am besten kann. Zudem setzt die Aka auf das Lernkonzept ‘‘Learning by Doing‘‘. Nebst dem eigenständigen Lernen wird man von hochkarätigen Fachleuten aus der Film- und Medienbranche ungeschützt.

Ebenso pflegt die Filmakademie einen regen Austausch mit internationalen Schulen und ist sehr bestrebt, das Internationale Programm weiter auszubauen.

Nebst alldem finde ich es sehr bemerkenswert, wie extrem gut man an der Aka auf die Berufspraxis vorbereitet wird. Die Namen der Studios werden einem bekannt gemacht und an der FMX können bereits erste Kontakte geknüpft werden.


Das Lernsystem

Learning by Doing

Das Lernkonzept ‘‘Learning by Doing‘‘ wird grossgeschrieben. Somit ist man sehr frei, was das Lernen und Arbeiten anbelangt. Dies bringt viele Vorteile. Ich persönlich konnte mich so voll und ganz auf meinen Fokus konzentrieren und wurde nicht immer von anderen Sachen unterbrochen. Dafür muss man viel Selbstdisziplin und Eigenmotivation mitbringen.

Die Schule setzt auch sehr auf einen guten Austausch zwischen den Studierenden. Denn nur wer mit anderen redet, lernt diese kennen, knüpft Beziehungen und weiss, was der andere so macht und kann. Dies führt dazu, dass man eventuell etwas von dieser Person lernen kann oder anderweitig bei einem Projekt profitiert. Es ist tatsächlich so, dass die Studierenden sehr viel voneinander lernen und nicht ausschliesslich von den Dozenten.

Ebenfalls engagiert sich die Schule sehr dafür, den Studierenden so viel wie möglich zu bieten und spezielle Wünsche zu berücksichtigen und auch wahr werden zu lassen. Es gibt kein fixes Programm, sondern das Programm wird nach den Wünschen der Studierenden zusammengestellt. Und das sind keine leeren Worte. Die ganze Studienleitung ist sehr motiviert, alles in die Wege zu leiten, was gewünscht wird. Wenn man zum Beispiel ein Künstler kennt, der sehr coole Sculpts in ZBrush macht, und du ein ZBrush Kurs wünschst, kannst du vorschlagen, dass das Animationsinstitut den Künstler anfragt, um eine Vorlesung zu halten.

Semesterziele Am Anfang des Semesters sollen die Semesterziele aufgeschrieben werden. Diese sind nicht vorgegeben, sondern individuell und werden von jedem Studenten selbst definiert. Somit lernt jeder das, was er wirklich lernen will und hat ein klares Ziel vor Augen.

Weeklies Im Animationsinstitut herrscht eine familiäre Stimmung. Jeder kennt irgendwie jeden. Als Gaststudent weiss jeder sogleich, wer du bist. Du bist nicht fremd, auch wenn sich das am Anfang vielleicht so anfühlt. In dieser Atmosphäre bekommt man natürlich auch ein grosses Interesse daran, was alle Studierenden machen. Deshalb gibt es alle zwei Wochen ein sogenanntes Weekly. Das ist eine kurze Präsentation, bei der man zeigt, was man die letzten zwei Wochen gemacht hat. An den Weeklies anwesend sind die ganze Studienleitung und natürlich die Mitstudenten deines Jahrganges. Diese kurzen Präsentationen dienen in erste Linie dazu, dass die Studienleitung den Überblick behält und immer weiss, wie es den Studierenden geht und woran sie gerade arbeiten. Aber natürlich geben sie einem auch eine gute Praxis im Präsentieren. Während meiner Zeit an der Aka fanden die Weeklies immer online über Zoom statt. Normalerweis werden die Präsentationen jedoch in einem Saal vorgetragen.

Nicht erschrecken: viele E-Mails! Natürlich läuft die Kommunikation auch mittels E-Mails. Jedoch Achtung!!! Diese haben an der Aka leichtes Überforderungspotenzial. Die E-Mails sind nicht personalisiert. Man erhält einfach alle Informationen der Aka, damit jeder immer weiss, was läuft. Jedoch sind die E-Mails oft nicht wirklich relevant für einen selbst. Vor allem am Anfang weiss man noch gar nicht, was wichtig ist und was nicht. Nachdem man sich aber ein bisschen eingelebt hat, weiss welche Module man besuchen wird und in welcher Klasse man ist, wird alles klarer und du kannst jede Menge E-Mails löschen. Betreuung als Gaststudent Die Betreuung und Organisation an der Filmakademie habe ich als sehr gut empfunden. Die Schule war schon von Anfang an sehr daran interessiert, Gaststudenten aus Luzern zu nehmen. Und sie haben ja direkt zwei genommen: Leance Volschenk und mich. Wir teilten somit auch sehr viele Erlebnisse, da wir uns auch sehr gut verstehen.

Etwas schwierig war, dass wir sehr lange nicht wussten, was wir eigentlich das ganze Semester machen würden. Es hiess immer, dass wir bei einem Projekt mitarbeiten. Jedoch wussten wir keinerlei Details über das Projekt und ob es die Teams bereits gibt oder ob man neu dazu kommt. Da liess ich mich dann einfach überraschen. Für eine Unterkunft in einer WG oder im Studentenheim musste man sich selber kümmern.

Bewerbung für ein Gastsemester an der Aka Für die Bewerbung wurde ein Portfolio verlangt, welches ein paar deiner Arbeiten zeigt. Zudem ein Motivationsschreiben.


Wieso habe ich mich für einen Austausch entschieden und warum bin ich trotz online Unterricht nach Ludwigsburg gereist?

Wieso kam ich überhaupt auf die Idee, ein Gastsemester an der Filmakademie Baden Württemberg machen zu wollen? Eigentlich hatte alles am Fantoche vor 2 Jahren begonnen. Damals hatte ich noch nicht einmal mit meinem Studium in Luzern begonnen. Doch ich war immer auf der Suche nach den 3D Filmen am Fantoche, und irgendwie war es so, dass alle 3D Filme und die besten Filme das Logo der Filmakademie Baden Württemberg trugen. Damals noch ein fremder Name für mich.

Und so hat sich das irgendwie weiterentwickelt. Viele Filme, die ich in der folgenden Zeit sah und die mich wirklich begeisterten, waren von der Filmakademie Baden Württemberg. Und so blieb der Name hängen.

Zuerst wollte ich eigentlich ein Auslandsemester in Amerika oder Kanada machen. Das war aber von Anfang an schwierig und später dann wegen Corona unmöglich. Und somit kam ich auf die Filmakademie zurück.

Es war lange unklar, was die Schule überhaupt in einem Gastsemester bietet und was das Programm sein würde. Jedoch gab es für mich keinen Plan B. Ich verliess mich einfach blind auf meine Fähigkeiten und den guten Ruf der Schule.


Was habe ich in dem Semester gemacht?

Auf Team- und Arbeitssuche Das Ziel, respektive die Hauptaufgabe für das Gastsemester war, bei einem Diplomprojekt mitzuarbeiten. Ein Diplomprojekt läuft normalerweise über zwei Jahre. Meistens arbeitet eine grössere Gruppe von Studierenden daran, wobei dann nicht alle mit dem fertigen Film abschliessen. Es geht auch darum, einfach dabei zu sein, zu helfen und zu lernen.

Doch aller Anfang war schwer. Wegen Corona kannte ich niemanden persönlich. Es gab zuerst keine Aussicht auf Besserung, um Leute irgendwie kennenzulernen. Obwohl die Aka so vom Austausch unter den Studierenden lebt, und auch das System darauf aufbaut, war es sehr schwierig, ein Projekt zu finden. Ich wusste einfach nicht, wer Hilfe gebrauchen konnte, und in welchem Stadium die Filme gerade waren.

Doch die Schule gab ihr Bestes und versuchte durch Onlinetreffen Kontakte herzustellen. Es gab sogenannte Vertical-Days, bei denen man so eine Art Speeddating per Zoom hatte. Als ich die Hoffnung bereits etwas aufgegeben hatte, das passende Projekt für mich zu finden, stiess ich auf das Projekt namens ‘’Town Square Hall’’. Der Stil des Films war zwar sehr reduziert, und eigentlich suchte ich eher nach etwas Fotorealistischem, jedoch ging ich den Kompromiss ein und war offen für Neues.

Projekt Town Square Hall Der Film handelt von Bernhard, einem Mitarbeitendem der Subway. Er übt im Untergrund etwas verrostet seinen Job aus und ist von allem genervt. Bis ein kleiner Tiger mit einem tragbaren Radio auftaucht und ihn im Laufe der Geschichte aus seinem Trott herausreisst. Die Schlussszene zeigt Bernard und den Tiger, wie sie vereint auf einer Sitzbank ausserhalb der Subway Station die frische Januarluft und den leichten Schneefall geniessen.

Conceptart, Modeling und Texturing Das Animatic und die Charaktere standen bereits als ich zum Projekt stiess. Meine Aufgaben waren Conceptart, Modeling und Texturing. Zu Beginn der Arbeiten für das Projekt fühlte es sich an, wie für irgendwelche fremde Leute zu arbeiten, was es ja eigentlich auch war. Ich kannte noch niemanden aus dem Team. Ich bemühte mich, alle mal anzuschreiben, um sie nach und nach live zu treffen. Sie waren alle sehr offen und cool und ich verstand mich mit allen auf Anhieb sehr gut. Es brauchte jedoch viel Zeit und wir lernten uns so nur sehr schleppend kennen.

Trotz allem war ich sehr motiviert und kümmerte mich in den ersten paar Wochen fleissig um die Concepts. Ich arbeitete ausschliesslich mit Procreate, lernte das Programm so besser kennen, und erarbeitete mir einen Workflow mit verschiedenen Pinseln die gut passten.

Jeden Dienstagnachmittag hatten wir mit dem ganzen Team ein Lookdev Meeting, bei dem wir die nächsten Schritte besprachen. Nachdem die Concepts fertig waren begann ich mit dem Modeling der verschiedenen Props. Ich war für den Aussenbereich zuständig, während Paul an der Subway arbeitete. Die Props zu modellieren hat Spass gemacht, und da es so viele waren, habe ich einen recht guten Workflow entwickelt. Ich war sehr froh, dass auch Blender in der Pipeline eingebaut war. So konnte ich alles in Blender modellieren.

Als ich dann auch noch den Bernard modellieren und texturieren durfte, freute ich mich sehr, und ich fühlte mich endlich wirklich als Teil des Teams.

Nach dem Modellieren der Assest machte ich mich ans Texturieren. Dafür arbeitete ich hautsächlich in Substance Painter. Zudem baute ich ein paar Texturen selber in Substance Designer. Somit habe ich in diesem Semester auch noch ein Substance Designer benutzen gelernt und schaute mir dazu ein paar Tutorials an. Texturen wie die Brickwall von den Gebäuden habe ich selber in Substance Designer gebaut.

Das Tigerteam Das Team von Town Square Hall bestand aus 10 Personen und nannte sich selbst Tigerteam. Paul und ich waren für Look Development zuständig. Paulina war die Produzentin, Justus ist TDI, erarbeitete das Rigg der Charaktere und setzte die ganze Pipeline auf. Von Christan Kaufman stammen die Geschichte und die Idee. Er war somit auch Produzent und auf eine Art der Chef des Projektes. Justus und Christan werden nächstes Jahr mit dem Film ihr Diplom machen. Dazu gab es noch Animatoren, Sound- und Schnitt-Artisten sowie eine Grooming-Artistin.

Der Unterschied einer Kunsthochschule wie Luzern zu der Filmhochschule ist, dass an der Filmhochschule jede*r eine Spezialisierung im Bereich Film hat. In Luzern hingegen muss man als Animator alles selber machen, von Produzent, Schnitt, Sound bis hin zur Pipeline.

Das Tigerteam war das Beste, was mir in dem Semester hatte passieren können. Ich arbeitete, nebst ein paar wenigen Workshops, ausschliesslich für das Projekt und lernte somit enorm viel. Aber nicht nur arbeitstechnisch war das Tigerteam ein Volltreffer. Nachdem sich auch in Deutschland langsam die Türen der Restaurants öffneten und man wieder mehrere Leute gleichzeitig treffen durfte, lernte ich nach und nach die Tigers besser kennen. Alles wurde einfacher und sogar die Lookdev Meetings wurden von Online ins echte Leben verschoben.

Das Tigerteam entwickelte sich zu meinem Freundeskreis und ich unternahm sehr viele coole Dinge mit ihnen. Zu Beginn hätte ich niemals gedacht, dass ich so eng mit allen sein würde und dass der Lockdown überhaupt noch ein Ende haben könnte. Danke Tigerteam für die wundervolle Zeit!!!


Workshops

Angebot an Workshops Nebst den Arbeiten für das Tigerteam habe ich auch einige Workshops besucht. Hier bietet die Schule sehr viel. Wobei ich leider sagen muss, dass das Angebot für Modeling und Texturierung in meinem Semester etwas spärlich ausfiel. Wenn man jedoch für Charakter Animation interessiert, wäre man in dem Semester sehr auf seine Kosten gekommen.

Charakterdesign Workshops Es gab zwei Angebote für Charakterdesign Workshops, welche ich besuchte. Daraus konnte ich viele Tipps und Tricks mitnehmen. Jedoch ist es schlussendlich wichtig, alles einfach selber zu machen, das heisst Learning by Doing.

Selfportrait Workshop In der ersten Woche gab es auch noch den Selbstportrait Workshop, wobei es darum ging, sich selbst abstrakt oder in sonst einer Form darzustellen und in einem Loop zu zeigen. (Das Resultat des Selbstportrait Workshops ist zu finden unter: https://www.artstation.com/artwork/q9Vm3N)

ZBrush Workshop Am Workshop gab es 3 Tage lang Tipps und Tricks von Fynn Große-Bley zu ZBrush.

Animation History Jeden Donnerstagabend fand der Animation History Kurs statt. Da lernte man allgemeine Fakten zur Geschichte von Animation. Wir schauten uns im Kurs auch einige Filme an. Darunter ‘’Boy and the World’’ oder ‘’The Monk’’. Auch ältere Filme von der Filmakademie waren darunter. Zum Kurs zählten auch ein 15-minutiger Vortrag, den man selbst halten musste, und eine schriftliche Version davon, die etwas umfassender sein sollte.


Ludwigsburg

Die Stadt Viele Leute sagen, Ludwigsburg sei echt nicht schön und es sei total tote Hose da. So sah ich das aber ganz und gar nicht. Ich empfand Ludwigsburg als angenehme, mittelgrosse Stadt. Sie ist eher klein, wenn man sie mit Stuttgart vergleicht, jedoch ist sie dadurch auch gemütlicher und allgemein sehr angenehm. Ludwigsburg ist sogar grösser als Luzern: Ludwigsburg 43 km² mit 93’584 Einwohnern gegenüber Luzern 37 km² mit 81’592 Einwohnern.

Man kennt sich durch die überschaubare Grösse der Stadt sehr schnell aus und ist schnell im Grünen, zwischen den Feldern, wo man schöne Spaziergänge machen kann. Ich denke, es kommt ganz darauf, was man Ludwigsburg erwartet. Wenn man sich ein London oder ein Berlin erhofft wird man schon enttäuscht sein. Jedoch war für mich als Landei das ganze schon sehr städtisch und die Läden haben bis 10 Uhr Abend offen. Sogar samstags!

Auch wenn Ludwigsburg nicht so viel zu bieten hat, was Restaurants und Bars angeht, die Studierenden machen es aus. Ohne die coolen Studenten von der Aka hätte man Ludwigsburg schon ziemlich schnell gesehen.

Die Aka-Wiese Die Aka-Wiese ist DER Treffpunkt und der Chillout Platz der Schule. Er befindet sich im Zentrum des Aka-Geländes. Wenn gerade kein Lockdown ist, finden da öfters grössere Treffen und Partys statt. Es kann auch vorkommen, dass es an einem Freitagabend ziemlich voll wird. Man schnappt sich dann ein Bier oder sonst was zu trinken, setzt sich einfach hin und verbringt richtig coole Abende miteinander. Weil es wirklich der Treffpunkt ist, kommt es durchaus vor, dass man Leute trifft, mit denen man gar nicht verabredet war, aber die halt auch da sind. Ich hatte zahlreiche schöne Abende auf der Aka-Wiese und werde sie richtig vermissen.

Blaue Engel Der Blaue Engel ist der zweite Hot-Spot nebst der Aka-Wiese. Es ist das Restaurant und die Bar auf dem Aka-Gelände. Da verabredet man sich zum Mittagessen. Aber auch um am Abend den Feierabend zu geniessen. Ich habe Geschichten darüber gehört, dass die besten Projektideen durch ein paar Bierchen im Engel entstehen. Genau das ist es, was die Aka ausmacht und auch als das sogenannte Aka-Feeling bezeichnet wird. Ich persönlich habe das richtige Aka-Feeling wohl durch Corona nie richtig erlebt. Jedoch waren die letzten paar Wochen schon sehr nahe daran, wenn man mich fragt. Es war echt die beste Zeit gegen Ende des Aufenthalts.

Das AI Das AI ist die Abkürzung für das Animations-Institut. Wegen Corona war das Gebäude immer sehr leer. Mit Anmeldung durfte ich etwa zweimal die Woche ins Gebäude hinein um dort zu arbeiten. Den Rest der Zeit habe ich von zuhause aus gearbeitet. Die Abwechslung am Institut hat jeweils sehr gutgetan.

Kino Caligari Das Kino Caligari ist das hauseigene Kino der Aka. Screenings von verschiedenen Projekten, wie zum Beispiel die fertigen Diplomprojekte, werden dort gezeigt. Daneben laufen jedoch auch aktuelle Kinofilme und somit ist es auch ein ganz normales Kino.

Die Bärenwiese Neben der Aka-Wiese ist auch die Bärenwiese ein beliebter Treffpunkt. Dieser Platz ist aber viel grösser und somit geeignet für Spiele oder etwas Sportlicheres. Man kann sich in der Innenstadt etwas zu essen holen und es dann auf der Bärenwiese geniessen (auch wenn man besuch aus der Schweiz bekommt :-).

Favoritepark und Monrepo Diese zwei Parks sind perfekt, um einmal ein bisschen Abstand vom ganzen Aka-Rummel zu bekommen, oder während einem Lockdown spazieren zu gehen. Monrepo ist ein kleines Schloss, etwas ausserhalb von Ludwigsburg. Es liegt direkt an einem kleinen See, in dem man jedoch nicht schwimmen darf . Bereits an meinem ersten Tag in Ludwigsburg habe ich Monrepo entdeckt und fühlte mich somit direkt ein bisschen wohler. Auch später ging ich öfters mit neu dazugewonnen Freunden dort spazieren.

Der Favoritepark ist ein recht grosser Park mit viel Wald. Leider gibt es nur eine Strasse durch den Park, und man darf den Wald nicht betreten. Der Park ist auch Lebensraum von Hirschen und Mufflons mit Jungtieren. Die Tiere scheuen den Menschen nicht gross und sind somit von nahem zu beobachten.


Fazit Wenn ich so zurückblicke ist der Gesamteindruck einfach nur…. Wauuuw!!! Was war das für eine verrückte Zeit. Speziell die zweite Halbzeit und vor allem der letzte Monat waren einfach überwältigend cool. Ich lernte trotz Corona so viele Leute kennen. Ich habe erlebt, dass die Studierenden an der Aka immer sehr offen waren und auch gewollt sind, dich aufzunehmen und dich besser kennen zu lernen. Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell man da dazugehört und wie willkommen man überall ist.

Öfters wurde ich gefragt, wieso ich nicht im schönen Luzern geblieben bin, sondern nach Ludwigsburg reiste, um da dann Onlineunterricht zu haben. Da kannst du ja gleich in Luzern bleiben. Das wäre der grösste Fehler gewesen. Natürlich wäre es auch von Luzern aus irgendwie gegangen. Aber dann hätte ich ja gar keine Chance gehabt, die Leute, mit denen ich zu tun hatte, richtig kennen zu lernen. Dann wäre es wirklich ein Arbeiten für Fremde gewesen. Ich habe da so enge Freunde gefunden, so viele richtig coole Abende erlebt, wie ich mir das zu Beginn niemals hätte vorstellen können. Natürlich habe ich auch viel gearbeitet und gelernt, sowie meine Fähigkeiten in Modeling, Texturing und vor allem im Concept Art verbessert. Auch bin ich für mich selbst zur Erkenntnis gelangt, dass stilisiert genau so cool ist wie fotorealistisch.

Es gäbe noch viel-viel mehr zu erzählen, jedoch würde das den Umfang dieses Textes sprengen. Deswegen mach ich nun kurz und knapp Schluss. Danke fürs lesen.